Antworten auf die Museumsfragen

Haben Sie in unserem Museum die Antworten zu den Fragen auf den Tafeln im Außenbereich gefunden? Hier erhalten Sie die Antworten.

1. Wie viel Euro hätte die Burg im Mittelalter gekostet?

Der Kaufpreis der Burg betrug im Jahr 1449 6.000 Rheinische Gulden. Ein fetter Ochse kostete in der gleichen Zeit ca. 7 Rheinische Gulden. Für also ca. 860 Ochsen bekam man diese Burg mit 3,5 Dörfern dazu. Wenn man davon ausgeht, daß ein Ochse heute (je nach Gewicht und Rasse natürlich deutlich unterschiedlich) im Mittel über € 1.000 kostet, kommt man auf eine Summe von über € 860.000. Doch der Vergleich hinkt: ein Ochse war damals viel mehr wert als heute, denn man konnte mit dessen Arbeitskraft eine ganze Familie ernähren. Und welcher Ochse schafft das heute noch?

2. Was machte den Bergfried im Krieg so wertvoll?

Seine Höhe (seine weite Fernsicht), sein Einstieg bei ca. 18 Meter (seine schwere Einstiegsmöglichkeit), sein Vorrat an Wurfgeschossen (im unteren Teil) und seine dicken Mauern (seine Sicherheit).

3. Warum war die hohe Gerichtsbarkeit eine grausame Sache?

Die peinliche Hals- und Gerichtsordnung sah eine „peinliche Befragung“ vor, wenn der Angeklagte nicht geständig war. Dies geschah zwar nicht auf der Burg, wurde aber bis ins 18. Jahrhundert zur „effizienteren“ Wahrheitsfindung angewendet. Man verstand darunter den Einsatz von Folter. Der Begriff peinlich ist dabei abgeleitet von Pein, lässt sich also im heutigen Sprachgebrauch mit schmerzlich übersetzen.

4. Warum wenden sich alle Wendeltreppen der Burg nach rechts?

Dies erleichtert dem Verteidiger auf der Treppe als Rechtshänder frei nach unten mit seinem Schwert zuzuhauen, während der Angreifer entweder das Schwert in seine Linke nehmen muss, oder sein Schwert nur sehr eingeschränkt bewegen kann.

5. Was machte die Schlacht bei Wimpfen für Protestanten so gefährlich?

An der 3. Feldschlacht des 30-jährigen Krieges nahmen ca. 36.000 Soldaten teil. Der Führer der katholischen Liga General Tilly gewann gegen die protestantischen Truppen unter dem Markgrafen von Baden-Durlach. Insgesamt ließen 12.000 Soldaten auf dem Schlachtfeld ihr Leben.

6. Wie viele Bäume stehen in der Holzbibliothek?

Die über 200 Jahre alte Holzbibliothek der Burg Guttenberg umfasst 93 verschiedene Bücher und behandelt damit 93 verschiedene Baum- und Straucharten. Der Einband der von dem Österreicher Carl von Hinterlang gefertigten Bücher besteht jeweils aus dem dargestellten Holz. Auf den Innenseiten findet man, sorgfältig auf Moos gebettet, verschiedene Merkmale des jeweiligen Baumes oder Strauches: Zweige, Blätter, Blüten, Früchte, Samen, Astquerschnitte einen Wurzelkranz sowie einen Holzwürfel zur Bestimmung der spezifischen Dichte.

7. Wissen Sie, warum das Burgleben eine harte Angelegenheit war?

Das Leben in der Burg war kalt, zugig und dunkel. Es gab keine Kanalisation, keine Heizung, keine Glasfenster. Zudem musste man sich gegen Angreifer zur Wehr setzen und Belagerungen aushalten. Burg Guttenberg ist dabei eine der wenigen von den über 20.000 Burgen Deutschlands, die nie zerstört wurden.